Ein Verein der aus dem Schönenbacher Dorfleben nicht mehr wegzudenken ist.
Als sich im Jahre 1924 die drei musikbegeisterten Männer Albert Kleiser (Uhrmachers Albert genannt), Fritz Schneider und Josef Schneider vom „Lochhüsle“ zusammensetzten, gründeten sie mit der Unterstützung des damaligen Pfarrers Strobel die Musikkapelle des Radfahr-vereins Schönenbach.
August Kleiser war damals 1. Vorsitzender des Radfahrvereins und somit der erste Vorstand der neu gegründeten Untergruppe. Erster Dirigent war Wilhelm Krieg, der leider schon 1927 verstarb.
Am 26.10.1924 spielten 24 Musiker zur Einweihung des Kreuzweges in der Linacher Kapelle zwei Choräle an ihrem ersten Auftritt.
Zum 10jährigen Jubiläum präsentierte sich die Musikkapelle zum ersten Mal in einer einheitlichen Uniform.
Kurz danach beschloss der neugewählte Vorstand Albert Dufner, den Musikverein Schönenbach als selbstständigen Verein zu führen. Aus finanziellen Gründen musste sich der Radfahrverein ein Jahr später auflösen.
Ende der 30er Jahre wurden die musikalischen Aktivitäten stark reduziert, bis sie 1943 durch den Krieg vollständig zum Erliegen kamen.
Im Frühjahr 1946 konnte trotz der politischen Verhältnisse, nach der Zustimmung der französischen Besatzungsbehörde, mit 16 Personen ein Neubeginn erfolgen.
Doch schon innerhalb eines Jahres wuchs die Mitgliederanzahl auf 25 Musiker.
Im kleinen Rahmen konnte das 25-jährige Jubiläum mit einem Festgottesdienst gefeiert werden.
Ein Jahr vor dem 40-jährigen Jubiläum, welches 1964 mit 30 aktiven Musikern und einem nie dagewesenen Festspektakel gefeiert wurde, beschloss man eine neue Uniform anzuschaffen.
Das 50te Jubiläum wurde mit dem Ehrendirigenten Otto Dufner (36 Jahre Dirigent von 1947-83) und Ehrenvorstand Otto Wehrle (24 Jahre Vorstand von 1949-73) gefeiert.
Dem Zeitgeist entsprechend wurden 1978 mit Andrea Weißer, Franziska Rosenberger und Erika Hättich die ersten Frauen aktiv in den Musikverein aufgenommen.
2014 bestand der Verein erstmals über 50% aus aktiven Musikerinnen.
1986 gründete der damalige Vorstand Horst Puchinger die Bläserjugend des MV Schönen-bach, welche 2010 als selbstständiger Verein ins Vereinsregister eingetragen wurde.
Das letzte größere Jubiläum stand 1999 an. Das 75-jährige Bestehen wurde über 4 Tage auf dem Festplatz beim Don-Bosco-Heim gefeiert.
Doch auch zwischen diesen Jubiläen konnten zahlreiche Feste unter dem Musikverein zelebriert werden. So gab es nach dem Gartenfest, welches nach der Premiere 1977 auf dem „Wehrleskreuz“ und danach auf dem Schulhof gefeiert wurde, ab 1989 ein Oktober-fest in Dorer’s Geräteschuppen. Mit der Anschaffung eines eigenen Festzeltes, zusammen mit den Sportfreunden Schönenbach, wurde das Oktoberfest aus Platzgründen 2004 von einem Weinfest abgelöst.
Seit 2008 wird das auf den Sommer verlegte „Spausik-Fest“ (Spaß- und Musik-Fest) zusammen mit der Bläserjugend gefeiert.
Natürlich nicht zu verachten ist die musikalische Mitgestaltung der kirchlichen Festtage.
So wurde die Osterkirche, der weiße Sonntag, die Fronleichnamspro-zession, der Weihnachtsgottesdienst und alle 2 Jahre das Patroziniumsfest umrahmt.
Seit Jahrzehnten wird die Unterstützung der örtlichen Vereine durch musikalische Aktivitäten bei Fastnacht, Vereinsfesten und Jubiläen gepflegt.
Mittlerweile sind die Musikerinnen und Musiker in der 4ten Generation aktiv. Auch gründeten sich zwei musikalische Untergruppen aus dem Musikverein. In den 50er Jahren gab es eine bekannte Schönenbacher Tanzmusik und noch heute ist das Panik-Orchester aus Schönenbach weltbekannt.
Seit der Gründung des Musikvereins Schönen-bach und somit fast 100 Jahre befindet sich das Probelokal im Gasthaus Löwen.
Erst 2020 zwang die Ausbreitung der „Corona-Pandemie“ die Proben ins Freie und in die Schönenbacher Sporthalle (um Abstandsvorschriften einzuhalten) zu verlegen.
Das Virus brachte in demselben Jahr die musikalischen Aktivitäten für 6 Monate ein zweites Mal in der Vereinsgeschichte zum Erliegen.
Trotzdem blickt der Musikverein Schönenbach positiv in die Zukunft und beginnt die Vorbereitungen für das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2024.